Phantomenal

Zwei Doppelpacks hintereinander sind es fast schon wert, mal nachzuschlagen, welchem Borussen das zuletzt gelang. Branimir Hrgota wirkte zeitweise abwesend, oder nicht einmal das, weil einfach nicht auffiel, dass der 21-Jährige irgendwo im Sturm herumlief. Nur der Mannschaftsbogen verriet es. Doch dann war eher wieder da. In Nürnberg hatten sie einst das Phantom Marek Mintal, Gladbach hat in der Anfangsphase dieser Saison Branimir Hrgota.

“Nach dem 3:2 beim FK Sarajevo winken Borussia sieben weitere internationale Auftritte. So flüssig wie vor dem ersten Treffer lief es nicht oft. Aber dafür hat die Mannschaft einen, der seinen Lauf scheinbar aus dem Nichts holt. Das und mehr in der ‘Zehn vom Niederrhein’.” – weiterlesen bei RP Online

24. August 2014 von Jannik Sorgatz
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Borussias Gegner FK Sarajevo kämpft mit der Heimschwäche

Am Donnerstag schreibt Borussia Mönchengladbach in Sarajevo das nächste Europacup-Abenteuer, exakt anderthalb Jahre nach dem Ausscheiden vor 10.000 mitgereisten Fans bei Lazio Rom. So viele werden es in der bosnischen Hauptstadt natürlich nicht werden. Wissenswertes über den Gegner FK Sarajevo habe ich für die Rheinische Post zusammengestellt. Am Wochenende haben die Bosnier 1:1 gespielt – und sind damit in dieser Saison weiter ohne Heimsieg.

“Die erste WM-Teilnahme des Landes war in diesem Sommer der bislang größte Auftritt des bosnischen Fußballs. Doch für den FK Sarajevo, den aktuellen Pokalsieger, bedeutete das Turnier in Brasilien in erster Linie Urlaubszeit. Nur einer der 23 Spieler Bosnien-Herzegowinas, Ersatztorwart Asmir Avdukic, verdient sein Geld in der heimischen Liga…” – weiterlesen bei RP Online

Auch die “Zehn vom Niederrhein” ist zurück aus der Sommerpause, diese Saison nicht nur in der Bundesliga.

“Drei Siege in drei Wettbewerben in neun Tagen – das wäre das Optimum für Borussia Mönchengladbach zum Saisonstart. Das 3:1 im DFB-Pokal beim FC Homburg war ein erster Schritt. Die nächsten beiden Gegner des VfL hatten kein so gutes Wochenende.” weiterlesen bei RP Online



18. August 2014 von Jannik Sorgatz
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Sie nannten es »Spiel«: Ein E-Book für zwischendurch

Was? Schon wieder? Jein. Es ist ein E-Book. Ein kleines E-Book. Umfang: 56 herkömmliche Buchseiten. Für 1,99 Euro. Der Untertitel “Geschichten über die Borussia, den Fußball und alles” verrät, was hinter den zwölf Kapiteln von “Sie nannten es ‘Spiel’” steckt. Der Erlös ist für einen guten Zweck.

"Sie nannten es Spiel" beinhaltet zwölf Geschichten über den Fußball und das ganze Drumherum, die auf diesem Blog erschienen sind.

Der Hintergrund: Books on Demand – der Verlag, in dem meine Gladbach-Trilogie erschienen ist – bietet neuerdings “E-Short” an, einen E-Book-Editor, mit dem sich mal eben innerhalb eines Tages etwas veröffentlichen lässt. BoD hat mich als Testimonial für “E-Short” gewonnen und gefragt, ob ich im gleichen Zug nicht noch ein paar Texte als kompaktes E-Book veröffentlichen will. Das ist jetzt passiert. Mit dabei sind das Relegations-Rückspiel gegen Bochum, ein Besuch am abgerissenen Bökelberg, ein leidiger Besuch beim Public Viewing oder ein bisschen Amateurfußball am Arsch der Welt. Wie gesagt: Borussia, Fußball, alles. Wie man es von diesem Blog kennt.

Einnahmen werden gespendet

Und da ich hier gerne transparent arbeite, sei gesagt: Für den Job als Testimonial erhalte ich ein Honorar. Mit dem E-Book “Sie nannten es ‘Spiel’” will ich jedoch kein Geld verdienen. Deshalb werde ich jeden Cent, den ich aus Verkäufen erlöse, als Spende an den “Kindertraum Nettetal e. V.” weiterleiten. Das sind 0,84 Euro pro Exemplar, der Preis liegt bei 1,99 Euro. Vielleicht erinnert ihr euch, wie das bei meinem ersten Buch war, “So weit die Raute trägt”. Der “Kindertraum” ermöglicht es meinem Bruder Kai, der mit dem Down-Syndrom lebt, in der Zirkus-Jugendherberge Hinsbeck seinem Traumberuf Koch nachzueifern.

Meine erste Spende kam damals dem “Kindertraum”-Projekt im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath zugute. Dort helfen Menschen mit Behinderungen seit mehr als zwei Jahren bei Reparaturen und umfangreichen Restaurationen.

Hier gibt es das E-Book für den Kindle
Hier gibt es das E-Book bei iTunes
Hier gibt es das E-Book im ePub-Format

11. März 2014 von Jannik Sorgatz
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“In Kopenhagen schellt das Telefon” – Ein Buch über Borussia Mönchengladbach in der Saison 2012/13

Da ist das Ding: “In Kopenhagen schellt das Telefon” ist ab sofort online und im Buchhandel erhältlich – 248 Seiten über 46 Spiele in sechs verschiedenen Ländern und vier verschiedenen Wettbewerben.

Die hier verlinkten Bilder, die zusammen – ihr werdet es schnell merken – den Text des Europapokalliedes ergeben, dürft ihr gerne weiterverbreiten, so wie ihr wollt (beim Draufklicken werden sie größer). Ob ihr die Dinger bei Facebook postet, als Profilbild nehmt, an Freunde mailt, euren Nachbarn ausgedruckt in den Briefkasten werft oder an FC-Fans im Freundeskreis verschenkt, sei euch überlassen.

Beste Grüße

Euer Jannik

PS: Amazon scheint im Weihnachtsgeschäft keine gute Wahl zu sein. Am schnellsten bekommt ihr das Buch offenbar, wenn ihr es im Oldschool-Buchhandel bestellt. Hier gibt es zudem eine Pressemitteilung zur Buch-Veröffentlichung.

02. Dezember 2013 von Jannik Sorgatz
Kategorien: Fohlengeflüster | Schlagwörter: , , , , , , , , , , , | 5 Kommentare

Gar nicht mal so geil

Saison 2012/2013: 29. Spieltag – Stuttgart 2:0 Gladbach

Die Borussia hat einen Lauf: Zum zehnten Mal in Folge ist es der Mannschaft gelungen, nach einem Sieg in der Bundesliga das folgende Spiel auf keinen Fall zu gewinnen. Das ist aber nur solange lustig, wie man sich einredet, dass im Kampf um den Europapokal weiterhin alles nach Plan läuft – und Gladbach nur wenig dafür kann.

Umziehen erweitert den Horizont. Das gilt nicht nur für Kabel-1-Auswanderer in Kanada oder auf Mallorca, sondern auch für Nicht-mehr-Teenager mit Liebe zum Fußball, die es nach dem Abitur in eine andere Stadt zieht. Bevor ich zum Studium nach Dortmund musste, tauchten in meinem Leben keine Nicht-Borussen auf, die meinen Alltag nachhaltig geprägt hätten. Meinen Patenonkel, den Kölner, sehe ich nur selten. Die Freundschaft mit dem rothaarigen BVB-Fan aus der Grundschule hatte eine gewisse Halbwertszeit – seine “echte Liebe” zu Borussia Dortmund jedoch auch. Die neongelben Continentale-Trikots waren aber auch ein Traum.

Jetzt wohne ich in einer WG mit einem Stuttgarter, dessen Freundin in Köln eine Dauerkarte hat. Davor war’s ein Bremer und St.-Paulianer in Personalunion, mit dem ich einen Kühlschrank teilte. Ich gehe mit Leverkusenern (kenne gleich zwei!) einen trinken, koche mit Schalkern Spaghetti und lade Dortmund-Fans in unsere Wohnung ein, wenn das BVB-Spiel in der Champions League nur auf Sky läuft. Seit vier Jahren habe ich im Ruhrgebiet mein fußballerisches Neukölln: Alle hängen mit dem Herz an einem anderen Klub, aber alle sitzen vorm selben Fernseher. Nicht in erster Linie die Hautfarbe sorgt für Multikulti, sondern die des Trikots.

So hätte ich vor ein paar Jahren sicherlich nicht im Gladbach-Trikot auf dem Schorndorfer Holzberg gestanden. Wahrscheinlich hätte es mich ohne Fußballbezug nie ins tiefste Schwabenland gezogen (wobei bei dieser reiselustigen Leidenschaft ja immer die Frage ist, wer hier wen zieht). Aber wenn der Mitbewohner schon aus der Gegend kommt, ist ein Wochenendbesuch in der Nähe von Stuttgart mehr als nur eine nette Alternative zum Hin-Anpfiff-Abpfiff-Weg einer handelsüblichen Auswärtsreise.

Kratziges Polyester
“Ach”, sagt Sebastian, während wir mit seinem Auto durch die Weinberge kurven. “Die Bundesliga-Saison habe ich abgehakt.” Er will ins Pokalfinale und dort am liebsten auf die Bayern treffen, damit der Europapokal sicher ist. Das scheint Teil der schwäbischen Mentalität zu sein – lieber irgendetwas ganz sicher mitnehmen, als zu zocken und am Ende womöglich mit leeren Händen dazustehen. Unsere Freunde, mit denen wir am Sonntagabend in einem Dortmunder Park noch den Frühling einläuten wollen, sind sich auch einig, dass es für die Gesamtstimmung besser wäre, wenn Gladbach dieses Duell mit dem VfB Stuttgart einfach gewinnt. Man kennt mich.

Ob der erste Doppelsieg der Borussia in dieser Saison sensationeller wäre oder aber der plötzliche Temperaturanstieg, wäre noch zu klären. Gegen Fürth war ich mit Winterjacke, Schal, Pullover und gefütterten Schuhen im Stadion. Jetzt trage ich unter dem schwarzen Diebels-Trikot nur deshalb ein T-Shirt, weil das fast 17 Jahre alte Polyester etwas kratzig geworden ist. Vielleicht lässt auch Gladbachs Spielweise mit der endgültigen Ankunft des Frühlings endlich die Winterdepression hinter sich.

Um 14 Uhr steigen wir auf den Cannstatter Wasen aus dem Auto – Vedad Ibisevic vom Fahrersitz, Patrik Andersson auf der Beifahrerseite. Wieder habe ich Sebastian überreden können, dass wir Karten wenigstens in Nähe des Gästeblocks kaufen, wenn er schon nicht überlaufen will zur Borussia. In 78A ist die Fan-Verteilung ziemlich ausgeglichen. Das zeigt die erste Volkszählung nach fünf Minuten beim traditionellen “Steht auf, wenn ihr Borussen seid!”.

Tête-à-tête mit Folgen
Lucien Favre hat die Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Fürth einmal verändert. Tolga Cigerci spielt anstelle von Amin Younes, dafür rückt Patrick Herrmann mal wieder zu Luuk de Jong in den Angriff. Für Cigerci ist es das neunte Bundesligaspiel von Beginn an. Die ersten acht hat er in einem Dreier- und einem Fünfer-Block absolviert. Dazwischen gab es eine zwei monatige Pflichtspielpause. Und nach dem Europa-League-Aus gegen Rom wurde der 21-Jährige lediglich in Freiburg einmal eingewechselt. Es ist eine merkwürdige On-Off-Beziehung, die Favre und der junge Deutsch-Türke da führen. Granit Xhaka, der es in der Gunst der Fans auch nicht leicht hat, gilt im Vergleich zu Cigerci noch als echter Hoffnungsträger.

Immerhin geht nichts auf seine Kappe, was in den ersten 15 Minuten für Aufregung sorgt. Zunächst haben Georg Niedermeier und Havard Nordtveit im wahrsten Sinne ein Tête-à-tête, nach dem es für Gladbachs Norweger “Rien ne va plus” heißt. Auf die Französisch-Stunde hätte er sicherlich verzichten können.

Bevor Nordtveit mit einem Nasenbeinbruch das Spielfeld verlässt und Xhaka kommt, hält Marc-André ter Stegen mit einem Sensationsreflex die Null. Martin Harnik köpft aus kurzer Distanz, aber Borussias Torwart hat die Hände so schnell oben wie früher nur die Finger-Schnipps-Streber aus der ersten Reihe im Mathe-Unterricht.

Paradoxon Cigerci
Nach einer guten Viertelstunde sorgt Cigerci erstmals für Gefahr – sogar vor dem gegnerischen Tor. Sein Volleyschuss geht knapp vorbei. Das kann man ihm nicht einmal ankreiden. Sicherlich bringt Cigerci die Anlagen mit, sicherlich ist er mit Talent gesegnet. Es ist eher diese divenhafte Ausstrahlung, die den Fan zur Weißglut treibt. Cigerci ist ein einziges Paradoxon, weil man ihm nicht vorwerfen kann, dass er nicht Fußball spielen kann. Er ist vielmehr der schlechteste Fußballer unter Borussias Technikern. Von denen gibt es nun aber nicht so viele, dass der Vorwurf dem Problem gerecht und Cigerci besonders treffen würde. Man muss ihn gesehen haben, um es zu begreifen. Was aber noch lange nicht heißt, dass man in der Lage ist, es in Worte zu fassen. Vielleicht lasse ich mir demnächst mal 90 Minuten lang ein Blutdruckmessgerät umlegen. Die Werte, wenn Cigerci am Ball ist, werden schon für sich sprechen.

Ein paar Minuten geht es hin und her, ohne dass beide Mannschaften brandgefährlich werden. Kaum steigt das Thermometer über 20 Grad, lassen sich Stuttgart und Gladbach zu Sommerfußball hinreißen. Cristian Molinaro, der Linksverteidiger des VfB, macht es sich passend dazu auf dem Rasen bequem wie die Studenten im Park. Bei seiner Schwalbe im Duell mit Herrmann fehlt nur noch die Picknickdecke unter dem Arm, vielleicht noch ein gutes Buch?

Es läuft in dieser Saison bei Standards deutlich besser für die Borussia. Endlich ist die oft geforderte Galligkeit vor dem Tor da, der Wille, mit aller Kraft das Tor zu erzielen. Nur ist das ja kein Grund, selbst im eigenen Strafraum alles für den Treffer zu geben. Luuk de Jong und Alvaro Dominguez streiten sich beinahe um das Eigentor. Spanien besiegt die Niederlande – und trotzdem ist es der VfB Stuttgart, der in der Neufauflage des WM-Endspiels von 2010 in Führung geht. WG-Mitbewohner Sebastian springt neben mir auf. Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte diesen Jubel ausgelöst, weil ich die WG-Spülmaschine ausgeräumt habe.

Frühe Entscheidung
Auch am 0:2 trifft Tolga Cigerci keine Schuld, so viel sei vorweggenommen. Ter Stegen und Tony Jantschke spielen die Hauptrollen in der Neuauflage des Abwehrschnitzer-Klassikers “Nimm’ du ihn, ich hab’ ihn sicher!”. Christian Gentner stört die Generalprobe erheblich und setzt den Ball aus spitzem Winkel sehenswert in die lange Ecke.

Danach geht es direkt in die Halbzeit, obwohl das Spiel noch zehn Minuten läuft bis zur Pause. Und es dauert nur weitere 45 Minuten, bis klar ist, dass diese Partie nach einer guten halben Stunde sowas von entschieden ist. Sebastian traut dem Sonntagsbraten trotzdem noch nicht. Die Krankheit gibt es also auch in Stuttgart, während sich die Leute in Gladbach sogar bei einem 3:0 zur Pause versichern, dass es “mindestens für einen Punkt reichen” dürfte.

Die einzigen, die zumindest nicht völlige Gewissheit ausstrahlen, dass noch etwas geht, sind nach der Pause die elf Borussen auf dem Platz. Thorben Marx kann man in dieser Hinsicht noch am wenigsten vorwerfen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum des 31-Jährigen scheint dennoch irgendwann in der Länderspielpause im März abgelaufen zu sein. Noch beim 1:0 gegen Hannover gab’s Sonderlob. Nun fühlt es sich an, als hätte ich mich monatelang an den Leistungen des Sechser berauscht. Nüchtern betrachtet, sieht es inzwischen anders aus.

Schwäbische Gelassenheit
De Jong hat wieder einmal einen dieser Tage erwischt, an denen man sich fragt, ob er sich selbst in vier, fünf Jahren nur ansatzweise erinnern wird – damals, Stuttgart, dieser sonnige Sonntag, als ich einmal aufs Tor schoss und in der 70. Minute vom Platz musste. In Erinnerung geblieben von de Jongs Arbeitstag ist mir ledlich eine Szene, die selbst den Stuttgart-Fan neben mir aufhorchen ließ. Irgendwann, eine Weile nach der Pause, lief de Jong mindestens zehn Meter mit dem Ball am Fuß in Richtung eigenes Tor. Danach war selbst Sebastian gelassen.

Die größte Demütigung gibt es jedoch nicht auf der Anzeigetafel, sondern als kurz vor Schluss La Ola durch die Mercedes-Benz-Arena schwappt. Die VfB-Fans feiern den ersten Heimsieg des Jahres. Gladbach hat binnen zwei Wochen den zweiten Verein aus Baden-Württemberg aufgebaut. Freiburg hatte vor dem 2:0 gegen die Borussia bekanntlich in zwei Spielen zehn Gegentore kassiert. Einst war es die Autoindustrie, die dieses Bundesland groß gemacht hat. Direkt danach kommt momentan Borussia Mönchengladbach. Zum Glück liegt Augsburg im bayerischen Teil von Schwaben.

Der Gästeblock nimmt die erneute Auswärtspleite mit bemerkenswertem Trotz. “Gladbach ist der geilste Klub der Welt!”, schallt es als Wellenbrecher für La Ola durch das Stadion. Dafür gibt es später sogar explizites Lob im Sportschau-Beitrag. In diesem Block stehen Leute, die auf sieben Auswärtsreisen im Jahr 2013 mindestens 6000 Kilometer zurückgelegt und dabei genau zwei Tore sowie den einzigen Sieg in Frankfurt gesehen haben. In Rom waren die Feierlichkeiten rund um den “geilsten Klub” noch voller Stolz. Diesmal steckt im Dauergesang zwischen den Zeilen eine gewisse Ironie, die vielleicht nicht einmal beabsichtigt ist.

Ja, wollen sie denn nicht?
Ironisch geht es im Auto weiter. Augsburg spielt gegen Frankfurt und der Südkoreaner Ji schwingt sich zum besten Gladbacher des Wochenendes auf. Beim 2:0 gegen die Eintracht erzielt er beide Treffer. Augsburg zeigt sich so berauscht, dass man zwischenzeitlich hoffen muss, der FCA möge nicht so hoch gewinnen, um die Aufgabe am kommenden Freitag im Borussia-Park nicht noch schwieriger zu gestalten.

Drei Tage später steht Gladbach quasi als fünfte Mannschaft im Halbfinale des DFB-Pokals. Am Endspieleinzug des SC Freiburg dürften alle Borussenfans mindestens so interessiert sein wie die Breisgauer. Der dritte Strich von oben in der Bundesliga-Tabelle könnte durch einen Erfolg der Freiburg gegen Stuttgart eine Position nach unten rutschen – Platz sieben für Europa. Sollte das Unglaubliche stimmen – dass die Borussia gar nicht in die Europa League will –, dann müsste die Mannschaft von Lucien Favre langsam beginnen, sich dagegen zu wehren. Momentan hat es den Eindruck, als könnte der VfL am Ende zu seinem Glück gezwungen werden. Alles läuft weiterhin für Gladbach, nur Gladbach selbst nicht.

19. April 2013 von Jannik Sorgatz
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